Sprachentwicklungsstörungen-Therapie für Kinder
Was sind Sprachentwicklungsstörung bei Kindern?
Wenn ein Kind sprachlich nicht altersgemäß entwickelt ist, spricht man von Sprachentwicklungsstörungen (SES). Sie betreffen die Kommunikation, das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Laut-, Wort- und Satzbildung und treten oft kombiniert auf – eigentlich kein Wunder, wenn wir einen Blick auf das immense Tempo werfen, in dem Kinder zwischen ein und sieben Jahren ihre Muttersprache lernen. Manche Kinder sind in der Sprachentwicklung nur verzögert, d.h. sie brauchen nur etwas länger als andere. Hier spricht man von einer Sprachentwicklungsverzögerung (SEV).
Wie entstehen Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern?
Die Sprachentwicklungsstörung (SES) tritt sowohl bei einsprachig als auch bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern auf. Gut zu wissen: Bei mehrsprachigen Kindern zeigt sich die Störung dann in allen erworbenen Sprachen. Rund sieben bis acht Prozent aller Kinder im Vorschulalter sind von einer SES betroffen – und es ist wichtig, sie möglichst früh zu erkennen. Aus diesem Grund fragen Kinderärzte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen die einzelnen Meilensteine ab. Das Ergebnis zeigt: Rund 35 Prozent aller Kinder sind späte Sprecher ( sog. „Late Talker“). Die Hälfte dieser späten Sprecher holt den Rückstand von alleine bis zum dritten Lebensjahr auf (diese bezeichnet man als „Late Bloomer“). Stellt der Arzt ein Risiko für eine SES fest, gibt es spezielle Testverfahren, um zu entscheiden, ob das Kind eine behandlungsbedürftige Sprachentwicklungsstörung hat oder nicht.
Wie helfen wir Kindern bei Sprachentwicklungsstörungen?
Zu Beginn führen wir mit Eltern und Kind gemeinsam ein Anamnesegespräch, um uns einen Überblick zu verschaffen und besondere Ereignisse (z. B. Krankenhausaufenthalte) abzufragen, die Grund für die Störung sein könnten. Danach wählen wir individuelle Test- und Screening-Verfahren und altersgerechte Spielmaterialien aus, um weitere gezielte Untersuchungen zu machen und einen guten Kontakt zum Kind aufzubauen. Bei Kindern arbeiten wir immer prozessorientiert: Das bedeutet, wir beziehen in unsere Therapieplanung mit ein, dass sich die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes stetig weiterentwickeln. Wir arbeiten mit den Kindern direkt, indirekt oder in Kombination von direkten und indirekten Methoden. Indirekt bedeutet, dass die Arbeit mit dem Kind im Spiel erfolgt, d. h. dem Kind ist nicht bewusst, dass eine Störung vorliegt. Das direkte Vorgehen ist dadurch gekennzeichnet, dass das Kind genau weiß, worum es geht, und bewusst mitarbeitet.